Richtig ausgerüstet bei Wind und Wetter: Tipps für deinen Segeltörn wenn es kalt ist.
- Redaktion
- 26. Jan.
- 4 Min. Lesezeit
Hey du! Nachdem wir im letzten Blogbeitrag geklärt haben, was wirklich mitmuss und welche die essenziellen Dinge für einen Skipper sind, tauchen wir heute noch ein bisschen tiefer in die Materie ein. Denn klar, die Basics wie Navigationsinstrumente, Rettungsausrüstung und eine gut sortierte Werkzeugkiste sind unverzichtbar – aber es gibt noch so viel mehr, was dir das Leben an Bord leichter macht.

Wenn es kalt ist: Herausforderungen und Tipps für harte Segeltörn
Wieder mal einer dieser Tage auf See. Es ist Nacht, es ist kalt – November zeigt, was er kann. Das Wasser, das von oben kommt, ist kälter als das Meerwasser, das über das gesamte Boot schwappt. Der Wind pfeift so stark, dass der Regen in deinen Augen wie tausend Nadeln sticht. Aber so ist es halt, wenn man mitten im November ein Boot überstellt und durch Kroatien kreuzt. Die Angst vor den Winden Bora oder Pulenat haben wir schon lange abgelegt. Unser Ziel? Das Boot sicher nach Hause bringen.
Das sind genau die Tage auf See, an denen du, trotz fehlender Sonne, einen Hauch von Ostsee in Kroatien spürst. Und da stellt sich natürlich die Frage: Mit welchem Equipment kannst du solche Situationen gut durchstehen, ohne den Frohmut und die Freude am Segeln zu verlieren? Denn, wie wir alle wissen, kann Segeln eine sehr mentale Aufgabe sein – besonders, wenn du die Verantwortung für deine Crew trägst.
Die Packliste für schlechtes Wetter
Tja, und bei diesen Bedingungen sieht die Packliste gleich ganz anders aus. Wie bei unserem Segelturn von Malta nach Kroatien – die Badehose blieb im Gepäck, während andere Dinge zur Pflicht wurden:
Schwimmweste: Ich empfehle die eigene Weste, sie gibt mehr Bewegungsfreiraum und hat alle Sicherheitsfeatures, die es erlauben, auch bei starkem Wind zu überleben und gefunden zu werden.
Lifebelt und Lifeline: Diese beiden Ausrüstungsgegenstände sind essenziell für deine Sicherheit an Bord. Der Lifebelt (Sicherheitsgurt) wird mit der Lifeline (Sicherheitsleine) verbunden, um dich bei starkem Wellengang oder plötzlichen Bewegungen des Boots vor dem Überbordgehen zu schützen. Gerade bei rauen Bedingungen ist es wichtig, immer festgeschnallt zu sein, um das Risiko von Unfällen zu minimieren.
Seekrankheitsmedizin: Nicht jeder verträgt stürmische Bedingungen gleich gut. Kann jedem passieren, aber es gibt gute Mittel, die auch funktionieren.
Notfallgepäck: Für die Rettungsinsel immer einen wasserdichten Beutel mit den wichtigsten Dokumenten, Medikamenten und einem Powerbank, Smartphone, mobilen Funkgerät, EPIRP, Messer, Ausweis (Pass, Kopie vom Pass), genügend Wasser und warmem Gewand. Eindrucksvoll gibt Mr. Jambo hier einen Einblick in eine solche Situation.
Die richtige Kleidung: Warm, wasserdicht und atmungsaktiv – Zwiebellook ist der Schlüssel. Eine gute Thermounterwäsche, wasserfeste Handschuhe und ein winddichter Overall (Jacke und Hose) können entscheidend sein. Ölzeug und Bootsstiefel sind ebenfalls unverzichtbar, um dich vor Nässe und Kälte zu schützen. Es ist wirklich sinnvoll, etwas mehr mitzunehmen, als mit nassem Gewand auskommen zu müssen.
Taucherbrille ohne Nasenabdeckung: Eine Taucherbrille ohne Nasenabdeckung kann wirklich eine entscheidende Hilfe sein. Sie schützt deine Augen vor Spritzwasser und Wind, was besonders bei stürmischem Wetter und Wellen, die über das Deck schlagen, hilfreich ist. Im Vergleich zu herkömmlichen Brillen bietet sie eine bessere Abdichtung, ohne die Atmung zu behindern. So hast du stets klare Sicht bei tag und Nacht und kannst dich sicher an Bord bewegen.
Zuckerhaltige Getränke: So gesund wir auch leben möchten, in schwierigen Zeiten auf See können zuckerhaltige Getränke wahre Retter sein. Sie liefern schnelle Energie, helfen dabei, den Tag und Nächte durchzustehen, und geben dir den notwendigen Schub, um auch anstrengende Momente zu meistern. Selbst bei leichter Seekrankheit können sie hilfreich sein, da der Zucker schnell verwertbare Energie liefert und das Wohlbefinden unterstützt. Ein Aufstoßen kann dabei ebenfalls erleichternd wirken und das Unwohlsein lindern.
Brauchen wir schon den Überlebensanzug? Kleidung, die dich rettet
Bei extremen Bedingungen stellt sich oft die Frage, ob ein Überlebensanzug nötig ist. Für uns war er bisher noch nicht notwendig, aber wir hatten gutes Segelgewand, das uns bestens geschützt hat. Diese Überlebensanzüge bieten nicht nur Schutz vor eisigem Wasser, sondern auch eine zusätzliche Isolierung bei starkem Wind und Regen. Besonders bei Überführungen im Spätherbst oder Winter, wie etwa in kroatischen Gewässern, kann ein Überlebensanzug ein entscheidender Sicherheitsfaktor sein. Ein solcher Anzug kann auch etwas größer geschnitten sein, damit man sich in einer Rettungsinsel besser bewegen kann. Wenn du also mit besonders widrigen Wetterverhältnissen rechnest, lohnt es sich, über die Anschaffung oder Leihe nachzudenken.
Fazit: Gut gerüstet auch bei schlechtem Wetter
Eine gute Ausstattung ist der Schlüssel zu einem sicheren und erfolgreichen Törn – gerade bei widrigen Bedingungen. Denk daran, dass das richtige Equipment nicht nur deinen Komfort erhöht, sondern auch deine Sicherheit und die deiner Crew. Umso länger die Rettungskette ist, umso besser und sicherer solltest du vorbereitet sein.
Meine Empfehlung an dich
Bereite dich gut auf deinen nächsten Törn vor und passe deine Packliste den Bedingungen an. Schlechtes Wetter gehört zum Segeln dazu, aber mit der richtigen Vorbereitung kann es sogar Spaß machen. Bleib warm, bleib sicher – und genieße die Reise. Happy Sailing!
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